Kreatives Schreiben mit SeniorInnen: Wünsche zum neuen Jahr geben der Sehnsucht Spielraum
Für meine SeniorInnen fertigte ich eine bunte Serie Inspirationskarten an, die beispielhafte Wünsche für das vor uns liegende Jahr präsentieren. Die Wünsche kommen aus meinem Herzen, sind aber bewusst universell genug gehalten, damit sie zu eigenen Gedanken anregen. Ich verteilte die Karten als Abschiedsgeschenk nach meinem Achtsamkeits-Nachmittag sowie im Rahmen der Gruppe „Kreatives Schreiben“, wo ich sie als Teil des Aufwärmprogramms einsetzte. Tatsächlich legten die Damen fröhlich los, und zu meiner Überraschung kamen durchaus philosophische Ideen dabei heraus. In diesem Kontext hatte ich gar nicht bewusst darauf abgezielt, auch wenn der inhaltliche Anstoß natürlich indirekt dazu einlud. Wer die Idee aufnehmen möchte, kann als zusätzliche Hilfestellung eine Zweiteilung vornehmen: In…
Körpergebet für Senioren: Wie die Schöpfung unser Herz berührt
Momentan schreibe ich ein Praxisbuch zum Thema „Achtsamkeit und Spiritualität mit Senioren“. Daraus möchte ich einen ganz kleinen Vorgeschmack geben und hier ein Körpergebet teilen. Körpergebete verbinden Bewegung und Botschaft, wodurch eine ganzheitliche Aktivierung möglich ist: Zuhören, die Sätze merken, nachsprechen oder mitsprechen, den Bewegungen mit den Augen folgen und sie parallel koordiniert umsetzen. Das Körpergebet kann sitzend auf der Stuhlkante ebenso wie stehend durchgeführt werden, alle orientieren sich an ihren eigenen Möglichkeiten. Nach einigen Wiederholungen werden die SeniorInnen spürbar sicherer, der Inhalt unterstützt die Bewegung und die Bewegung vertieft das Gesprochene. Manche Personen mit demenziellen Veränderungen profitieren sehr davon, andere können sich zeitweise überfordert fühlen. Das Thema ist ein…
Fachartikel: Die spirituelle Leere füllen – Andachten mit Senioren
In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Aktivieren“ erschien ein Artikel zum Thema „Die spirituelle Leere füllen“ von mir. Darin ermutige ich dazu, unter Corona-Bedingungen in Senioren-Einrichtungen eigene Andachten zu halten. Da seit Monaten in vielen Häusern keine Gottesdienste stattfinden, während der Bedarf an psychischer Unterstützung gewächst, stellt sich die Frage, wie die soziale Betreuung dem Bedarf gerecht wird. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit selbst gestalteten Andachten gemacht, die auf überwältigend positive Rückmeldungen trafen. Dabei interessierte sich niemand dafür, dass ich als „Gläubige unter Gläubigen“ durch die gemeinsame Zeit leite und keine theologische Ausbildung vorweisen kann. Ganz im Gegenteil, die SeniorInnen waren für die persönliche und offene Atmosphäre sehr dankbar.…