Gestern erlebte ich einen fantastischen Tag im „Aktivoli“-Netzwerk:
Seit 25 Jahren werden hier Vereine, Einzelpersonen und Beteiligte aus der Politik zusammen gebracht, um das Ehrenamt in Hamburg zu stärken. Ziel ist eine bessere Kommunikation miteinander, das Teilen von Wissen und Ressourcen sowie das Verbessern von Strukturen: Damit alle Menschen sich sowohl niedrigschwellig einbringen als auch vom Engagement der anderen profitieren können.
Wie wir Betreuer:innen in Senioreneinrichtungen davon profitieren können:
– Netzwerktreffen für Freiwillige bringen Menschen, die sich engagieren wollen, mit Vereinen und Unternehmen zusammen, die sich Unterstützung wünschen:
Entweder im kleinen Kreis bei monatlichen Treffen oder als stadtweite Veranstaltung, wo sich Bürger:innen an diversen Infoständen über die verschiedenen Initiativen informieren können.
Gibt es in Ihrer Stadt eine solche Möglichkeit und können Sie als Stellvertreterin für die Senioreneinrichtung dort um neue Ehrenamtliche werben?
– Aktivoli in Hamburg bietet eine große Auswahl an Seminaren, Fortbildungen und Arbeitskreisen an, damit Vereine (oder Senioreneinrichtungen) ihre Kräfte bündeln können.Um Ehrenamtliche zu qualifizieren, müssen Sie nicht selbst einen Workshop organisieren – es hilft, die Engagierten auf Veranstaltungen hinzuweisen, bei denen sie Neues lernen und inspiriert werden. Auch Sie selbst finden dort Unterstützung, wie Sie am besten freiwillige Helfer:innen finden, einbinden und in ihrem Einsatz stärken.
Wenn Sie in einer Kleinstadt leben, wo es derartige Angebote nicht gibt: Viele Veranstaltungen finden auch online statt, sodass Sie von überall aus teilnehmen können!
– Nicht jede Senioreneinrichtung muss alles allein schaffen:
Erste-Hilfe-Kurse beispielsweise können zusammen mit anderen Pflegeheimen organisiert werden. Auch Fachvorträge für Engagierte können reihum in mehreren Einrichtungen stattfinden, sodass alle mehr lernen, mehr Begegnung haben und gleichzeitig weniger Arbeitsaufwand.
Dafür ist es nötig, das häufig vorherrschende Konkurrenzdenken der einzelnen Pflegestellen zu hinterfragen:
„Wenn wir mit „Haus Abendstille“ und der Tagespflege „Handeloh“ zusammenarbeiten, schwächt uns das als Seniorenheim wirklich? Rennen uns dann die Kolleginnen und Freiwilligen alle weg, weil sie es bei der Konkurrenz schöner finden? Unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher ist es doch, dass wir alle vom Austausch profitieren und uns gegenseitig mit Erfahrungen aushelfen können!“
– Wenn Sie ein besonderes Projekt planen, für das Sie Fördergelder oder Sponsoring brauchen, sind auch hierbei Kontakte Gold wert:
Ob zum Bürgeramt vor Ort oder zu Netzwerken, in denen sich Vereine gegenseitig mit Ideen und Informationen helfen. Die Lösung, die Sie brauchen, ist viel näher, als Sie meinen – wenn Sie in den Austausch jenseits der Einrichtung gehen!
Buchtipp:
Viele weitere Informationen für eine gute Organisation der Seniorenbetreuung stelle ich in meinem neuen Grundlagenwerk „Soziale Betreuung: endlich klar! Kreativ und individuell planen und anleiten“ vor. Spannende Ideen, ganz einfach umzusetzen, und viele organisatorische Tipps für einen gelingenden Arbeitsalltag präsentiere ich in dem Praxisbuch. Außerdem saisonale Anregungen für Gruppenstunden, Mottotage, Projektwochen und Feste, die Sie direkt umsetzen können.