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Fundus an grundlegenden Lachyoga-Übungen

Um dem trüben Grau draußen positive Impulse entgegen zu setzen, teile ich hier eine Sammlung diverser Lachyoga-Übungen. Sie enthält grundlegende Infos zur Anleitung von Lachyoga, unabhängig davon rate ich dazu, vorab selbst eine entsprechende Gruppe zu besuchen, um die wichtigsten Elemente selbst zu erleben.

Ich liebe Menschen, die mich zum Lachen bringen. Ich glaube wirklich, dass Lachen meine liebste Beschäftigung ist. Es heilt jede Menge Krankheiten. Vielleicht ist es überhaupt das Wichtigste am Menschen.“ Audrey Hepburn

Viele SeniorInnen in Pflegeeinrichtungen vermissen die Abwechslung und Freude, die sie in früheren Jahren erlebt haben. Einsamkeit durch den Verlust des Partners und gesundheitliche Probleme führen oft dazu, dass sich alte Menschen zurückziehen, nur noch passiv am Alltag teilnehmen oder viel grübeln. Lachyoga soll die Lebensfreude wecken, sich positiv auf die Gesundheit auswirken und das Gruppengefühl in stationären und ambulanten Settings stärken. Lachen soll Glückshormone ausschütten, Stressreaktionen mildern und das Immunsystem unterstützen. Es aktiviert das Zwerchfell und vertieft so die Atmung, wodurch der Kreislauf sanft angeregt wird. Diese gesundheitsfördernden Effekte sollen beim absichtlichen Lachen zielgerichtet genutzt werden.

Dabei wird im Lachyoga, das vom indischen Arzt Dr. Madan Kataria entwickelt wurde, nicht zwischen „echtem, spontanem Lachen“ und „künstlichem Lachen“ unterschieden. Beides soll im Hirn im gleichen Areal verarbeitet werden und die gleichen Auswirkungen auf das Wohlbefinden haben. Während der Übungen wird aus einem anfänglich absichtlichen Lachen schnell ein natürliches. Über die Spiegelneuronen wird das Lachen auf den Gesichtern der Mitmenschen erkannt und reproduziert, wodurch sich die eigene Laune hebt: „Wenn ich lächle und Sie mich sehen und zurücklächeln – und sei es auch nur ein Mikrolächeln, das nicht mehr als ein paar Millisekunden dauert – , dann ahmen Sie mich nicht nur nach oder fühlen mit mir. Dies ist auch eine Art, wie ich mein Glücksgefühl auf Sie übertragen kann. Emotionen sind ansteckend. In gewisser Weise entspricht das vollkommen unserer Intuition. Es ist etwas, was wir schon immer gewusst haben. Wir sind schon oft durch jemanden, der gut gelaunt ist, selbst in bessere Stimmung versetzt worden. Wenn man aber genauer nachdenkt, ist dies eine ziemlich radikale Idee. Normalerweise sind wir der Meinung, dass der Ausdruck auf unserem Gesicht die Widerspiegelung eines inneren Zustands ist. Ich bin glücklich, also lächle ich. Das Gefühl geht von innen nach außen. Die emotionale Ansteckung aber deutet an, dass das Gegenteil genauso wahr ist. Wenn ich Sie zum Lächeln bringen kann, kann ich Sie glücklich machen. Bei dieser Betrachtung geht das Gefühl den umgekehrten Weg, von außen nach innen.“ aus: „Tipping Point, Wie kleine Dinge Großes bewirken,“ Malcolm Gladwell

Lachyoga verbindet das angeleitete Lachen mit einer leichten körperlichen Aktivierung, pantomimischen Elementen und spielerischen Aufforderungen zur Förderung der Kreativität und Reaktionsfähigkeit. Lachyoga lebt vom Blickkontakt, damit ein motivierendes Gruppengefühl entsteht. Dabei hilft ein Stuhlkreis, in dem sich alle anschauen können. Auf diese Weise sollen psychische und körperliche Auswirkungen von Einsamkeit und Depressionen gemindert werden.

Lachyoga ist aktive Achtsamkeit: Wer die anregenden oder albernen Übungen ausführt, konzentriert sich ganz auf das Hier und Jetzt. Sorgen und Grübelzwänge werden unterbrochen und durch die bewusste Wahrnehmung der Situation ersetzt, da die Übungen jenseits des im Alltag Gewohnten liegen. Wer regelmäßig Lachyoga praktiziert, soll laut Dr. Madan Kataria positive Auswirkungen auf des Herz-Kreislauf-System, die psychische Gesundheit und das Problemlöseverhalten entwickeln.

Besonders für körperlich und geistig eingeschränkte Personen ist Lachyoga ein geeignetes Konzept:

– Die Übungen sind so sinnfrei und albern, dass es niemand falsch und niemand richtig machen kann. Konkurrenz wird so von Anfang an unterbunden. Zusätzlich hilft die permanente Fokussierung auf das Positive, das eigene Können und Nicht-mehr-können auszublenden.

– Das Gruppenerlebnis steht im Vordergrund, Leistungsstarke und -schwache sind gleichberechtigt. In Gruppenstunden mit Gedächtnistraining oder Gymnastik gibt es immer diejenigen, die es gut können, und diejenigen, auf die Rücksicht genommen wird. Im Lachyoga fehlt dieser Leistungsaspekt völlig.

– Demenziell veränderte Personen, die nur eine kurze Aufmerksamkeitsspanne haben, können gut folgen: Die Übungen sind kurz und reihen sich in lockerer Folge aneinander. Wer zwischendurch kurzzeitig abschaltet, findet mit der nächsten Aufgabe wieder entspannt in das Gruppengeschehen zurück.

– Auch der Fokus auf die Emotionen eignet sich wunderbar für demenziell veränderte Menschen: Die meisten anderen Angebote der Senioreneinrichtung fokussieren sich auf die Leistungsfähigkeit von Kopf und Körper. Im Lachyoga zählen nur die (positiven) Emotionen, zu denen Personen mit Demenz einen guten Zugang haben. Im Alltag werden die auffälligen, oft wechselhaften Gefühle der Betroffenen von ihrer Umgebung als sehr anstrengend wahrgenommen. Hier haben sie dagegen einen Vorteil, weil sie ungehindert ihre Emotionen ausleben können.

– Wiederkehrende Elemente während der Lachyoga-Stunde und Rituale wie das Begrüßungs- und Abschiedslied bieten durch ihre klare Struktur Sicherheit. Wer einzelne Übungen nicht versteht, kann spätestens bei dem darauf folgenden „Ho, ho, hahaha“ oder „Sehr gut, sehr gut, jaaa!“ wieder mitmachen.

Kostenfreier Download: Lachyoga Übungssammlung

Text und Bilder von Marie Krüerke

Wer ein komplettes Heft voller ausführlich dargestellter Übungen aus meiner Feder erhalten möchte, sowie grundlegende Informationen zum Anleiten von Lachyoga-Gruppen, kontaktiere mich bitte: Als Fachbuchautorin biete ich 22 Din A 4 Seiten voller eigener Übungen an sowie ein ausgearbeitetes Stundenkonzept, das als Vorlage für eigene Gruppeneinheiten dient. Alle darin enthaltenen Übungen sind einzigartig und bisher unveröffentlicht!

Buchtipp:
Viele weitere saisonale Anregungen für Gruppenstunden, Mottotage, Projektwochen, Feste und mehr stelle ich in meinem neuen Grundlagenwerk „Soziale Betreuung: endlich klar! Kreativ und individuell planen und anleiten“ vor. Spannende Ideen, ganz einfach umzusetzen, und viele organisatorische Tipps für einen gelingenden Arbeitsalltag präsentiere ich in dem Praxisbuch.

In meinem Ideenfundus „Gruppenspiele für gute Laune“ biete ich eine breite Auswahl an schnellen Ideen für graue Tage, um für Schwung und Humor zu sorgen.

 

 

2 Kommentare

  • Anita Krause

    Sehr geehrte Frau Kruerke,

    Ihr Angebot eines Stundenkonzepts und der DINA 4 Seiten mit Lachyogaübungen nehme ich gerne an.
    Ich biete Lachyoga ehrenamtlich in Seniorengruppen der Stadt Hannover an.
    Gibt es einen Unkostenbeitrag?

    Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung und bedanke mich im Voraus.

    Mit freundlichem Gruss
    Anita Krause

    • Marie Krüerke

      Liebe Frau Krause,
      danke für Ihre Anfrage – ich wende mich gerne persönlich an Sie und schicke direkt eine Mail.

      Viele Grüße,
      Marie Krüerke

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